Fünf Jahre Selbständigkeit – das klingt nach einer Zahl, nach einem Meilenstein, den man eben mal kurz feiert und dann abhakt. In Wahrheit steckt darin ein ganzer Weg voller Höhen, Tiefen und Zwischenstopps. Rückblickend sehe ich, dass sich vieles anders entwickelt hat, als ich es geplant oder mir gewünscht hatte – und gleichzeitig genau richtig. Ich habe gelernt, dass Selbstständigkeit nicht bedeutet, immer Vollgas zu geben. Sondern sich mitzuentwickeln, Schritt für Schritt.
1. Stillstand ist nicht gleich Rückschritt
Es gab in den letzten zwei Jahren Phasen, in denen wenig passiert ist. Ich hatte keine großen Umsatzsprünge, keine neuen Angebote und keine sichtbare Entwicklung. Ein Grund dafür: Mein Fokus lag auf meinem Laden – und das Business lief einfach mit, manchmal auch nebenher. Wichtig war mir in dieser Zeit, meine Kundenprojekte zuverlässig umzusetzen. Mein eigenes Business? Blieb oft auf der Strecke. Anfangs hat mich das verunsichert. Ich hatte das Gefühl, nicht voranzukommen. Doch rückblickend weiß ich: Dieser Stillstand bedeutete nicht, dass nichts passiert ist. Im Gegenteil: Ich bin gewachsen – und um eine Erfahrung reicher.
Impuls: Wachstum passiert nicht immer sichtbar.
2. Stets besser in Begleitung
In den letzten fünf Jahren habe ich manchmal über Monate allein an meinem Business gearbeitet. Das hat zwar funktioniert, aber auch Zeit gekostet. Manche Erkenntnisse kommen einfach schneller, wenn man sich begleiten lässt.
Ob Mentoring, Mastermind oder Austausch mit Kolleginnen – gute Begleitung spart Umwege. Ein Blick von außen hilft, Prioritäten klar zu ziehen und Entscheidungen leichter zu treffen. Menschen, die mitdenken, helfen einem, auf dem richtigen Weg zu bleiben. Und manchmal ist schon ein ehrliches Gespräch der Auslöser für die nächste gute Idee.
Impuls: Such dir Menschen, die mitdenken, dich spiegeln und dich tragen – du musst das nicht allein machen.
3. Es gibt kein Ankommen
Natürlich habe ich Ziele in meiner Selbständigkeit. Und du hoffentlich auch. Aber einen Punkt, an dem man „fertig“ ist, den gibt es nicht. Vielleicht denkst du, du müsstest irgendwann stabile Umsätze, gute Prozesse und eine klare Ausrichtung erreichen – und dann läuft es einfach.
Heute weiß ich: Dieses Ankommen gibt es nicht. Immer wenn ich denke, jetzt ist alles klar, kommt die nächste Veränderung. Neue Ideen, neue Bedürfnisse, neue Wege. Das Schöne an der Selbständigkeit ist ja gerade, dass sie mit uns wächst. Sie spiegelt, wo wir gerade stehen – fachlich, aber auch persönlich.
Impuls: Erlaube dir, im Prozess zu sein. Du musst nicht „ankommen“, um zufrieden zu sein.
4. Zweifel gehören dazu
Es ist nicht immer alles rosarot – auch wenn einem das die shiny-Glitzer-Social-Media-Welt oft vorgaukelt.
Ich kenne diese Momente, in denen man alles hinterfragt: Bin ich auf dem richtigen Weg? Bin ich gut genug? Mache ich überhaupt das Richtige? Dazu kommen Phasen, in denen man einfach müde ist: von der ständigen Sichtbarkeit, von der Verantwortung, vom Jonglieren zwischen Kundinnen, Projekten und Privatleben. Manchmal möchte man sich nicht mit Buchhaltung, Tools oder Marketing beschäftigen – sondern einfach nur das tun, was man liebt.
Wo wir auch schon beim wichtigsten Punkt wären: Wenn du das machst, was dir Freude macht, was wirklich aus deinem Herzen kommt, dann wird’s gut. Auch wenn die Zweifel bleiben – sie zeigen nur, dass dir etwas wichtig ist.
Impuls: Akzeptiere Zweifel als Teil deiner Entwicklung. Sie gehören genauso dazu wie die Erfolge.
5. Pausen sind wichtig
Und zwar echte Pausen – nicht mal eben kurz fünf Minuten durchatmen, 20 Minuten spazieren gehen oder eine Woche Urlaub mit Laptop im Gepäck und Mails zwischendurch.
Ich habe lange gebraucht, um das zu erkennen. Erst 2025 habe ich mir zum ersten Mal eine Woche wirklich freigenommen – ohne Laptop, ohne Business-Handy. Und das hat einfach gutgetan.
Klar, ist es für mich auch in Ordnung, im Urlaub morgens und abends kurz die E-Mails zu checken. Aber es macht einen riesengroßen Unterschied, wirklich frei von Business-Themen zu sein. Und richtig abzuschalten.
Impuls: Nimm dir Pausen, bevor du sie brauchst. Dein Business profitiert, wenn du dir erlaubst, wirklich abzuschalten.
6. Sichtbarkeit ist der Schlüssel
Wenn ich über Sichtbarkeit spreche, meine ich nicht das ständige Posten auf Social Media. Sichtbarkeit bedeutet für mich, präsent zu sein – im echten Leben wie online. Über das eigene Business zu sprechen – und das überall. Sich in Netzwerken zu zeigen, neue Kontakte zu knüpfen, den eigenen Namen ins Gespräch zu bringen. Ich habe viele wertvolle Verbindungen nicht über Instagram, sondern über persönliche Begegnungen gewonnen – bei Events, in Programmen oder einfach durch Gespräche im Alltag.
Impuls: Sprich über das, was du tust – auch im kleinen Rahmen.
7. Weiterentwicklung und Wachstum
Ob du es willst oder nicht, du wirst dich entwickeln – persönlich und fachlich… du wirst wachsen. Du wirst auch dein Angebot weiterentwickeln oder verändern. Dein Angebot wird wachsen. Vielleicht dreht sich auch deine Zielgruppe nochmal komplett.
Wenn ich auf die letzten fünf Jahre schaue, sehe ich vor allem eins: Veränderung. Ich bin nicht mehr dieselbe, die ich 2020 war – und das ist gut so. Mein Angebot hat sich entwickelt, meine Kundinnen haben sich verändert, meine Arbeitsweise ist klarer geworden. Selbstständigkeit bedeutet, sich immer wieder neu auszurichten. Ich habe gelernt, dass Veränderung kein Zeichen von Unbeständigkeit ist, sondern von Wachstum.
Impuls: Bleib offen für Wandel. Du darfst dich – und dein Business – immer wieder neu erfinden. Vertraue darauf, dass du mit jeder Anpassung näher bei dir selbst ankommst.
Fazit
Fünf Jahre Selbständigkeit sind für mich kein Endpunkt, sondern ein Zwischenstand. Ich bin dankbar für alles, was sich entwickelt hat – und auch für das, was sich nicht entwickelt hat. Denn beides gehört dazu. Die Selbständigkeit ist für mich kein Sprint, sondern ein Weg, der sich mit jedem Schritt neu zeigt.
Und jetzt du:
Welche Erkenntnis aus deinen letzten Jahren bleibt dir besonders im Gedächtnis?
Schreib sie dir auf – oder teil sie gern mit mir. Ich bin gespannt, was du aus deinem Weg gelernt hast.
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