Ein OnePager wirkt auf den ersten Blick sehr verlockend: alles auf einer Seite, schnell erstellt, schlank im Aufbau und damit eine unkomplizierte Möglichkeit, online präsent zu sein. Gerade wenn du am Anfang deiner Selbständigkeit stehst, klingt das nach einer idealen Lösung. Schließlich willst du erst einmal sichtbar werden, ohne gleich eine große Website stemmen zu müssen.
Doch mit der Zeit wächst dein Business – und damit auch die Anforderungen an deine Website. Vielleicht hast du mittlerweile mehrere Angebote, planst einen Online-Kurs oder wünschst dir bessere Auffindbarkeit bei Google. Spätestens dann stößt ein OnePager an seine Grenzen.
Die entscheidende Frage lautet also: Reicht ein OnePager für dein Business – oder ist es an der Zeit, in eine größere Website zu investieren? Genau das schauen wir uns hier Schritt für Schritt an.
Wann ein OnePager ausreicht
Ein OnePager ist die richtige Wahl, wenn du dir erst einmal eine klare, schlanke Basis wünschst. Viele Selbständige stehen zu Beginn an dem Punkt, dass sie „irgendwie sichtbar“ sein wollen, aber noch keine große Angebotsvielfalt haben. In dieser Phase reicht es oft vollkommen, wenn du deine wichtigste Leistung, ein sympathisches Bild von dir und einen klaren Weg zur Kontaktaufnahme präsentierst.
Der Vorteil: Du musst nicht viel Zeit in komplexe Strukturen oder lange Texte investieren. Stattdessen kannst du dich darauf konzentrieren, deine Botschaft auf den Punkt zu bringen. Deine InteressentInnen sehen sofort, wer du bist, was du anbietest und wie sie dich erreichen können. So wird deine Website zum soliden Fundament, ohne dass du dich im Detail verlierst.
Wenn eines oder mehrerer dieser Szenarien zutreffen, reicht vermutlich ein OnePager:
- Du hast ein zentrales Angebot, das du in wenigen Absätzen beschreiben kannst.
- Dein Ziel ist es, auffindbar und ansprechbar zu sein, ohne großen Aufwand.
- Du willst schnell startklar sein, um deine Energie auf dein Business und deine KundInnen zu konzentrieren.
Beispiel
Eine Coachin startet mit einem klaren Fokus auf Stressbewältigung. Sie bietet ein 1:1-Paket an, das sie kompakt beschreiben kann. Für sie reicht ein OnePager völlig aus: Interessentinnen sehen sofort, wer sie ist, was sie anbietet und wie man mit ihr in Kontakt kommt.
Kurz gesagt: Wenn es darum geht, sichtbar und erreichbar zu sein, ist ein OnePager genau richtig.
Typische Missverständnisse
Rund um das Thema OnePager kursieren einige Mythen, die ich immer wieder höre. Dazu gehören Sätze wie:
- „Ein OnePager reicht für immer.“ – Das stimmt nur, wenn dein Angebot immer gleichbleibt. In den meisten Fällen entwickelt sich dein Business weiter, und dann braucht auch deine Website ein Update.
- „Je mehr Seiten, desto professioneller.“ – Mehr Seiten bringen nicht automatisch Qualität. Entscheidend ist eine klare Struktur und gute Inhalte – sonst wirkt die Website schnell überladen.
- „SEO geht mit einem OnePager gar nicht.“ – Ganz falsch. Auch ein OnePager kann sichtbar werden, wenn er gut optimiert ist. Aber die Möglichkeiten bleiben begrenzt, besonders wenn du zu mehreren Themen ranken willst.
Diese Missverständnisse können verunsichern. Deshalb ist es wichtig, deine Entscheidung bewusst zu treffen – nicht aus einem Bauchgefühl heraus, sondern mit einem klaren Blick auf dein Business.
Wann du mehr brauchst
Mit der Zeit verändern sich die Anforderungen. Dann stößt ein OnePager an Grenzen:
- Sobald dein Business wächst, verändern sich auch die Erwartungen deiner BesucherInnen. Wer mehrere Leistungen oder Produkte anbietet, braucht Raum, um diese verständlich darzustellen.
- Auch wenn du mehr in die Tiefe bei deinen Angeboten gehen möchtest, könnte ein OnePager zu lang und unübersichtlich werden. Mehrere Unterseiten können helfen, Inhalte sinnvoll zu gliedern – oder auch ganz gezielt zu einem „Kaufen“-Button zu führen.
- Ein weiterer Punkt ist die Suchmaschinenoptimierung: Ein OnePager kann gut ranken, wenn du ihn gezielt optimierst. Aber wenn du bei Google zu verschiedenen Themen sichtbar werden willst, kommst du mit einer Seite schnell an deine Grenzen. Für langfristiges Wachstum ist eine mehrseitige Website daher oft die bessere Wahl.
Beispiel
Eine Beraterin arbeitet inzwischen nicht nur mit 1:1-Kund:innen, sondern bietet auch Workshops, ein Online-Programm und einen Podcast an. Alles auf einer Seite unterzubringen, wirkt unübersichtlich. Für sie ist eine mehrseitige Website sinnvoll, damit Besucherinnen klar geführt werden.
Vorteile und Nachteile im Überblick
Es gibt nicht die eine Lösung, die für alle passt. Deshalb lohnt sich ein Blick auf die Vor- und Nachteile:
Das spricht für einen OnePager:
- Er ist schnell erstellt und im Vergleich kostengünstig.
- Er lässt sich einfach pflegen, weil du nur eine Seite im Blick haben musst.
- Er zwingt dich, auf das Wesentliche zu fokussieren, statt dich in Details zu verlieren.
Das spricht für eine mehrseitige Website:
- Sie gibt dir Platz für mehrere Angebote und klare Strukturen.
- Du kannst Inhalte gezielt für SEO und Google-Rankings aufbereiten.
- BesucherInnen finden sich leichter zurecht, weil du ihnen Orientierung bietest.
Du bleibst flexibel erweiterbar, wenn dein Business wächst.
Die Abwägung hängt also stark von deiner aktuellen Situation ab. Während der OnePager ein guter Startpunkt ist, ist die mehrseitige Website oft die logische Weiterentwicklung.
Entscheidungshilfe in drei Schritten
Damit du leichter herausfindest, was gerade zu dir passt, empfehle ich dir drei einfache Schritte:
1. Zeit und Budget prüfen
Ein OnePager ist deutlich schneller erstellt und benötigt weniger Budget als eine mehrseitige Website. Wenn du gerade erst startest oder deine Ressourcen bewusst schlank einsetzen möchtest, ist das ein starkes Argument für die kleine Lösung.
2. Angebote prüfen
Hast du ein Hauptangebot, das du kompakt darstellen kannst oder mehrere Leistungen, die sich klar voneinander unterscheiden? Für ein zentrales Angebot reicht ein OnePager. Für verschiedene Produkte oder Programme wird es schnell unübersichtlich, wenn du sie alle auf einer Seite darstellen willst.
3. Flexibilität bedenken
Ein OnePager kann jederzeit erweitert werden – das ist ein großer Vorteil. Du kannst also für den Moment mit einer einfachen, schlanken Lösung starten – wohlwissend, dass deine Website jederzeit wachsen kann.
Mein Fazit
Ein OnePager ist oft der beste Start, um schnell sichtbar zu werden. Aber er ist nicht für jede Business-Phase gedacht. Spätestens wenn du merkst, dass wichtige Inhalte keinen Platz mehr finden oder deine Seite zu „verbastelt“ wird, ist es Zeit für eine größere Lösung.
Ich schaue in meinen Projekten genau hin: Passt ein OnePager – oder ist eine größere Website sinnvoller? Beides hat seine Berechtigung. Wichtig ist, dass deine Website dein Business heute unterstützt – und dir trotzdem Raum für morgen lässt.
Fragst du dich gerade, ob für dich ein OnePager reicht oder ob du schon mehr brauchst? Dann lass uns das gemeinsam anschauen – im Erstgespräch finden wir schnell heraus, welche Lösung für dich passt
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