Seit 3 Jahren selbständig – das sind meine Learnings

3 Jahre selbständig

Seit nunmehr drei Jahren bin ich selbständig. Angefangen habe ich nebenberuflich – neben meinem Job als Senior Marketing Managerin bei einer E-Commerce-Agentur. Da mir der Sicherheitsaspekt sehr wichtig war, habe ich nach und nach meine Stunden reduziert, um noch ein festes Einkommen zu haben. Nach ca. 1,5 Jahren bin ich dann in die volle Selbständigkeit gesprungen. Wie ich diese Selbständigkeit erlebt habe und erlebe, darum geht es in diesem Blogbeitrag.

Was es für mich bedeutet selbständig zu sein

Erstmal war es für mich sehr wichtig, mehr Flexibilität zu haben. Ich wollte außerdem nicht mehr das Gefühl haben, irgendwo meine Zeit „abzusitzen“. Ich wollte nicht mehr für jemand anderen arbeiten – für ein Unternehmen, dessen Werte ich nicht immer vertrat oder Vorgehensweise ich nicht immer nachvollziehen konnte.

Letztendlich hatte ich schon jahrelang den Traum, mich selbständig zu machen – nur wusste ich nie genau, womit.

Es ist ein Stück Freiheit, das ich mir damit erschaffen habe.

Wie ich in die Selbständigkeit startete

Ich war gerade bei Facebook unterwegs – auf der Suche nach nichts Bestimmtem. Da wurde mir eine Anzeige in meinem News-Feed angezeigt: ein Video von einer netten jungen Frau, die etwas von der Virtuellen Assistenz erzählte. Ich wusste gar nicht, was das ist. Jedenfalls bewarb sie eine kostenlose 5-tägige Challenge, in der sie alles rund um die Virtuelle Assistenz vorstellen würde. Ich weiß noch: Ich war sofort Feuer und Flamme und meldete mich an.

Noch während ich an dieser Challenge teilnahm, wurde mir klar, ich möchte ihren Kurs buchen, den sie dann auch am Ende der Challenge vorstellte. Das war im Sommer. Im Oktober hatte ich meine Website erstellt, mein Gewerbe angemeldet, und zum Jahresende hatte ich meine ersten Kundenprojekte betreut.

Wie sich die Selbständigkeit auf meine Person auswirkte

Die Selbständigkeit ist eine meiner großartigsten Reisen zu mir selbst bisher. Ich habe mich sehr weiterentwickelt und – vor allem mir selbst – bewiesen, dass ich mutig bin.

Ich wusste schon immer, dass ich eine Umsetzerin bin, dass ich fleißig bin. Ich konnte schon immer gut eigenverantwortlich arbeiten, aber das wird natürlich noch einmal verstärkt, wenn man nur noch alleine vor sich hinarbeitet. Ich bin sehr organisiert und strukturiert, was mir natürlich sehr hilft, da mir niemand mehr sagt, was ich wann oder bis wann zu erledigen habe.

Ich habe mehr und mehr feststellen dürfen, was mir liegt und was mir nicht liegt. Ich mag es zum Beispiel überhaupt nicht zu netzwerken – ja, jetzt ist es raus 😅. Virtuell ist es am schlimmsten. Und ich mag keinen Small Talk. Ich liebe es aber, mich mit Gleichgesinnten auszutauschen und neue Dinge zu lernen.

Anfangs habe ich natürlich auch Projekte oder KundInnen angenommen, bei denen ich kein gutes Gefühl hatte. Was ist passiert? Das Projekt lief nicht gut. Der Kunde ist abgesprungen. Auch ich habe mal eine Zusammenarbeit beendet. Das sind alles Learnings und Situationen, in denen ich über meinen Schatten gesprungen bin und über mich hinauswachsen durfte.

Die Irrtümer der Selbständigen – oder meine Learnings

Ich muss mich nicht spezialisieren.

Ich darf mich ausprobieren. Alle wollen ExpertIn auf einem Gebiet werden, aber brauchen wir immer mehr ExpertInnen? Für den einen mag es zutreffen; aber ich mochte diesen Begriff eigentlich noch nie. Und ich habe daher meine Bezeichnung wieder geändert – von Marketing-Expertin zu Marketing-Unterstützerin. Denn das ist es, was ich wirklich sein möchte. Die Marketing-Unterstützung für Coaches und BeraterInnen, damit sie sich auf ihr eigentliches Business konzentrieren können.

Ich muss nicht ständig weiterwachsen.

Ich darf auch mal stagnieren, mein Umsatz darf stagnieren und mein Wissen darf stagnieren. Am Anfang habe ich einige Weiterbildungen und Kurse gemacht. Einige Kurse habe ich fertig gemacht; andere stehen immer noch auf meiner Todo-Liste. Einiges Wissen kann ich sehr gut anwenden, anderes ist mehr und mehr wieder eingeschlafen. Und bei manchen Themen merke ich „hey, das weiß ich doch eigentlich schon! Wieso mache ich diesen Kurs?“

Ich muss geduldig sein.

Es wird einem in gewissen Kreisen oder Kanälen suggeriert, dass andere weiter oder ausgebucht sind. Das bringt einen zwischendurch immer wieder zum Zweifeln. Jeder geht seinen Weg, aber in seinem eigenen Tempo. Was bedeutet schon ausgebucht!? Jemand, der nur 10 Stunden in der Woche für Kunden arbeiten kann oder möchte, ist sicherlich schneller ausgebucht, als jemand der 20 oder mehr Stunden für Kunden arbeitet. Solche Begriffe sind so irreführend und propagieren ein falsches Bild.

Ich muss nicht zu allem eine Meinung haben.

Ich muss mich nicht zu jedem Trend äußern und schon gar nicht öffentlich. Wenn mich meine KundInnen fragen, sage ich natürlich etwas zu den Themen. Aber ich möchte meine Meinung nicht – nur weil andere es tun vor allem – bei Instagram oder sonst wo öffentlich kundtun. Wen interessiert es schon WIRKLICH!?

Ich muss nicht immer alles perfekt, und ich muss nicht alles mit einem Ziel machen.

Ich darf auch einfach mal einen – also diesen – Blogbeitrag schreiben, weil ich meine Erkenntnisse teilen möchte. Habe ich vorher eine Keyword-Recherche gemacht? Nein. Ich hoffe, natürlich trotzdem dass der Blogbeitrag gefunden und gelesen wird, aber hauptsächlich wollte ich diesen einfach mal schreiben.

Es muss nicht immer alles leicht sein und alles Spaß machen.

Ich struggle, es ist harte Arbeit, und ich setze mich auch mal mit Themen auseinander, die mir weniger Spaß machen. Ja, das ist auch Selbständigkeit. Es gibt auch unangenehme Situationen. Vielleicht sinkt auch mal die Motivation – das Energielevel ist ja nicht gleichbleibend, und alles fällt einem schwerer. Wichtig ist nur, Wege für sich zu finden, wie man damit umgeht und wie man wieder zu mehr Energie kommt.

Ich muss nicht auf allen Partys mittanzen.

Ich darf mal vorbeischauen und dann dort bleiben, wo es mir am besten gefällt. Ich möchte gar nicht sagen, welcher Kanal gut funktioniert – denn was für den einen stimmt, muss nicht für den anderen richtig sein. Ich habe einiges für mich getestet und viel gemacht. Doch jetzt bleibe ich bei den Kanälen und den Formaten, die mir liegen. Punkt.

Bist du selbständig? Was war dein krassestes Learning? Verrate es mir gerne in einem Kommentar!

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Ceridwen Lentz Über mich Sicht von oben

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